Ein Stück Himmel für Angela

Posted on April 15, 2019

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von Sylvia Bernhardt

Im Zusammenhang mit dem aktuellen Diskurs, welches Bild Angela Merkel in ihrem Arbeitszimmer im Kanzleramt als Ersatz für den Emil Nolde aufhängt, fragte Christoph Amend (Chefredakteur ZEITmagazin) Daniel Hug (Direktor Art Cologne), bei der Unlock Art Konferenz, auf der Art Cologne 2019, nach dessen Empfehlung: Es wäre „der (Feld)hase von Albrecht Dürer“.

Auch Junggalerist Johann König wurde gefragt. Seine Antwort war eindeutig: „Ein Werk von meinem Stand“, vielleicht von Katharina Grosse oder der Künstlerin Natascha Süder Happelmann, die den Deutschen Pavillion der diesjährigen Biennale in Venedig bespielen wird…

Meine Empfehlung (für Angela Merkel): Ein Stück Himmel aus der Installation von Kabakov, gesehen auf der Art Cologne.

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Ilya & Emilia Kabakov, „The Fallen Sky“, 2006, Öl auf Polyester, Stahl, 800 x 700 x 20 cm; Courtesy Deweer Gallery, Zwevegem und Galerie Brigitte Schenk, Köln, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

http://www.artcologne.de/events/sonderschauen/sonderschauen-3.php

Und wenn es nicht von der Messe sein soll dann empfehle ich eine Malerei von Marianna Krüger: „Aufbruch“, die gerade im Museum der Bildenden Künste Leipzig in der Ausstellung VOIX des Malerinnennetzwerkes gezeigt wurde…

UNLOCK Art by ZEITmagazin-Konferenz kommt im nächsten Jahr wieder

Die erste Ausgabe von UNLOCK Art by ZEITmagazin, der ersten Kunstmarktkonferenz des ZEITmagazins auf der ART COLOGNE verlief erfolgreich. Als Podiumsgäste konnten die Veranstalter, ZEITmagazin und die WELTKUNST, u. a. Galerist Johann König, Künstler Tino Sehgal, die französische Historikerin Bénédicte Savoy, Schauspielerin und Fotografin Katja Flint, Unternehmerin und Kunstmäzenin Grażyna Kulczyk sowie Hans Ulrich Obrist, Künstlerischer Leiter, Serpentine Galleries, London, begrüßen. Die zweite UNLOCK Art by ZEITmagazin-Konferenz wird zur kommenden ART COLOGNE 2020 erneut durchgeführt. 

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Christoph Amend (Chefredakteur ZeitMagazin) im Gespräch mit Daniel Hug (Direktor Art Cologne).

ART COLOGNE 2019 – Kleiner und noch ein Stück besser

Rund 57.000 Besucher, etwa ein Plus von drei Prozent gegenüber dem Vorjahr, ließen sich begeistert auf die Kunst ein, die 176 Galerien aus 24 Ländern präsentierten.

Die Besucher der 53. ART COLOGNE, darunter zahlreiche Sammler, Kuratoren und Entscheider von Institutionen und Museen, fanden eine durch die Bank weg hochkarätige und überzeugende Auswahl an Künstlern und Werken in allen Preissegmenten. Über den gesamten Messezeitraum vermeldeten die Galerien zahlreiche Verkäufe, viele rechnen zudem mit einem guten Nachmessegeschäft.

„Die strategische Entscheidung, die Messe zu verkleinern und den Fokus auf die Qualität zu richten, war richtig. Genauso wie die Zusammenführung von jungen und etablierten Galerien“, so Daniel Hug, Direktor der ART COLOGNE.

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Großartige Besucher und ein starker Marktplatz für Kunst – Stimmen der Aussteller:

Die Galerie Eigen + Art meldete kurz nach Messebeginn den kompletten Ausverkauf der NEW POSITIONS-Förderkoje. Alle Zeichnungen von Ulrike Theusner fanden Abnehmer; stark gefragt waren auch die Arbeiten von Karl-Heinz Adler. Auch zwei Glasskulpturen von Kai Schimenz gingen zu Preisen von € 46.000 bzw. 26.000 an Sammler. „Die ART COLOGNE ist für uns immer ein tolles Forum“, teil Christian Ehrentraut, Senior Director der Berliner Galerie, mit.

Als „absolut positiv“ bewertet Karsten Greve die Verkleinerung. Er gab Werke von Raúl Illarramendi und einen Farbraumkörper von Gotthard Graubner für € 680.000 ab.

Auch bei der Galerie David Zwirner wurden zahlreiche Verkäufe getätigt. Verkauft wurden zwei Skulpturen von Carol Bove, u.a „Flying Bee“ (€ 500.000) sowie Arbeiten von Oscar Murillo, Raymond Pettibon und Wolfgang Tillmans. Direktorin Veronique Ansorge lobte die „großartigen Besucher“ und den kompakten Aufbau der Messe.

Bei der Pariser Galerie Templon wurden monumentale Werke von Jonathan Meese und Oda Jaune verkauft. „Wir sind happy“, sagte Direktorin Anne-Cécile Coric. Gleiches gilt für die Bailly Gallery, die ein Gemälde von Fritz Winter und Keramik von Pablo Picasso abgab.

„Ich komme immer gerne zur ART COLOGNE, die Kölner Sammler sind treu und dankbar“, stellt Laszlo von Vertes fest, „Besucher merken gar nicht, dass die Messe kleiner geworden ist.“ Der Zürcher, seit über 30 Jahren Aussteller mit Schwerpunkt Klassische Moderne, verkaufte expressionistische Gemälde und nahm für ein frühes Poliakoff-Bild die Reservierung eines französischen Sammlers entgegen.

Der ART COLOGNE ist die Identität nicht abhandengekommen, es lohnt sich, hierhin zu kommen“, so die langjährige Messeteilnehmerin, die zwei Werke von Victor Vasarely und eine Arbeit von Günther Frutrunk verkaufte und sich über das Interesse an ihren jüngeren Künstlern freute.

Die nächste, 54. ART COLOGNE findet vom 23. bis 26. April 2020 statt.

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